Wir unterstützen die Forderung der AnwohnerInnen-Initiative Teltower Vorstadt ausdrücklich, eine soziale Erhaltungssatzung vor dem Baustart auf dem RAW-Gelände zu erstellen.
Wirhalten es darüber hinaus für dringend erforderlich, das geplante Milieuschutzgebiet auf folgende Gebiete auszudehnen: Zentrum Ost, Babelsberg Nord und Babelsberg Süd.
Denn nicht nur die Teltower Vorstadt, sondern auch die genannten Quartiere sind erheblich von Gentrifizierungsdruck bedroht. Dieser Druck ergibt sichaus der räumlichen Nähe zum RAW-Gelände und der steigenden Marktattraktivität der Wohnorte.
Das derzeitig zu beobachtende übereilte Verfahren für die Bebauung des RAW-Geländes ist aus unserer Sicht mit dem ausgerufenen Klimanotstand, der in der Stadtverordnetenversammlung am 14.08.2019 beschlossen wurde, nicht vereinbar. Wir befürchten, dass es mit einem „beschleunigten Bauverfahren“, wie es im Moment seitens der Stadtverwaltung vorgesehen ist, nicht zum ersten Mal zu Fehlentwicklungen in der Stadtplanung Potsdams kommt, die irreversibel sind. Dies birgt gravierende Folgen für die Wohnbevölkerung und betrifft sowohl die Mietstruktur als auch den öffentlichen und Individual-Verkehr.
In der Rathauskooperation zwischen der SPD, den Grünen und der Linken wurde festgehalten: „Das Wachstum müssen und wollen wir behutsam gestalten. Potsdam soll seinen besonderen Charme behalten, soll Heimat für alle sein können, für Alteingesessene genauso wie für Zugezogene. Es soll bezahlbar bleiben, klimagerecht, solidarisch, familienfreundlich und tolerant.”
Eine Ausweitung des Prüfgebietes würde ein erkennbares Zeichen dafür setzen, dass die Kooperationsvereinbarung ernst gemeint ist und mit Leben gefüllt wird.